Theatergruppe KALIBANI

Die Theatergruppe KALIBANI ist ein integratives Ensemble, das zur Zeit rund vierzig feste und wechselnde Mitglieder zählt. Es sind Menschen mit und ohne so genannte Handicaps, Menschen verschiedenen Alters und Menschen unterschiedlichster Herkunft. Zum Beispiel: Sinti und Roma, Menschen aus Polen, Serbien, Bosnien, Bulgarien, Irak, Griechenland, Deutschland, Argentinien und der Türkei. Das Besondere in unserer Arbeit ist, dass jeder, der möchte, mitmachen kann und alle gleichberechtigt miteinander umgehen. Jeder kann so sein, wie er ist, fernab von Diskriminierungen, Stigmatisierungen und Vorurteilen. Dabei wird nicht nur jeder als das akzeptiert, was er ist - ein Mensch -, sondern es nehmen auch alle Rücksicht auf die Besonderheiten des anderen. So entsteht eine einzigartige Atmosphäre, in der Integration und Inklusion selbstverständlich gelebt werden. Im Laufe der gemeinsamen Jahre sind wir zu einer großen Familie zusammengewachsen, in die jeder aufgenommen werden kann. Wir vertrauen einander und organisieren auch private Veranstaltungen wie zum Beispiel Ausstellungsbesuche, Theaterbesuche und Feste. Jedes neue Mitglied wird von den anderen offen aufgenommen und kann diese familiäre Atmosphäre erfahren. Eine weitere Besonderheit ist die Förderung der künstlerischen Fähigkeiten durch professionelle Mitarbeiter_Innen und Menschen mit langjähriger Berufserfahrung. Neue Talente und verborgene Fähigkeiten werden im Probenprozess entdeckt und gefördert, Hemmungen abgebaut und das Selbst-Bewusstsein gestärkt. Auf sensible Weise gibt der Regisseur, Klaus Erforth, seine Erfahrungen und Kenntnisse an die Schauspieler_Innen weiter und die Kostüm-, Masken- und Bühnenbildnerin, Kerstin Janewa, entwickelt Räume und Kostüme, die aufgrund der langjährigen Erfahrung individuell auf die Menschen abgestimmt sind.

In öffentlichen Aufführungen wird das Selbstwertgefühl der Teilnehmer gesteigert, die kulturelle Identität bewahrt und die Zuschauer erleben sie, die Ausgestoßenen, mit ihrem Können. Dies ermöglicht Anerkennung und Integration und fördert den interkulturellen Dialog auf einer völlig neuen Ebene. Es ist ein Lernprozess, an dem auch andere Kulturen beteiligt sind, durch sinnlich konkrete Zusammenarbeit werden Vorurteile abgebaut, lebendige Begegnungen geschaffen und diese Erfahrungen multiplizieren sich durch die Aufführungen für das Publikum. 

Klaus Erforth über das Theater KALIBANI:

"Für alle gilt ein Satz: Jeder kann was. Jeder kann mehr als er glaubt zu können.

Wollte ich 'meine' Schauspieler_Innen und Musiker_Innen mit ihren künstlerischen Leistungen beschreiben, würde es viele Seiten füllen. Es sind natürlich nicht 'meine' Schauspieler_Innen, im Sinne eines Besitzes, sondern sie sind es, mit denen ich besonders gerne arbeite. Zwischen uns findet eine Art Wechselspiel statt: Ich lerne von ihnen, sie regen mich an und sie lernen von mir. Sie bestimmen durch ihr Spiel die Ästhetik der Aufführungen. Im doppelten Sinne des Wortes erklären sie es zu 'ihrem' Theater. Viele sprechen von dem Theater als ihrer eigentlichen Familie. Jeder ist eine starke Persönlichkeit, das entwickelte sich aus der menschlichen Beziehung, gleichberechtigt zu sein, aus der Achtung vor der Arbeit und seinen künstlerische Fähigkeiten, sowie aus dem Wunsch jedes Einzelnen, nicht an die Hand genommen zu werden. Wir sind wie eine Familie, eben die KALIBANI.

Doch das wäre nicht das Theater von dem ich sage, es sei auch mein Theater, wenn es nicht die Kostüm- und Bühnenbildnerin, Kerstin Janewa gäbe, sie entwickelt Kostüme, sie schminkt und baut Masken mit dem Feeling für jeden einzelnen Schauspieler."

Delia Pereira Lopez: "Tattoo", MultiKultiTango
Delia Pereira Lopez: "Tattoo", MultiKultiTango

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